Station 24: Ist Bahnlärm wirklich so schlimm?

Das Wahlmobil-Team probiert's aus und campt neben den Bahngleisen in Linz

Dass Bahnlärm nervt und krank macht, wissen die leidgeprüften Menschen entlang der Rheinschiene nur zu gut. Und in den nächsten Jahren soll der Güterverkehr noch um 400 Prozent zunehmen - unter anderem in Linz. Wie die Bewohner des beschaulichen Ortes am Rhein mit dem Krach der Züge fertig werden und was sie von der Politik erwarten, haben wir in Erfahrung gebracht. Wie sich der Bahnlärm nun wirklich anhört, hat das Wahlmobilteam direkt vor Ort getestet: Wir haben neben den Schienen im Zelt übernachtet.

Das Wahlmobil hört genau hin

Linz am Rhein hat das Wahlmobil besucht, weil es hier so laut ist - Schuld sind Züge, Schiffe und der Straßenverkehr. Wie laut, wollten wir wissen und haben im Selbstversuch eine Nacht gezeltet. Zwischen Rhein, Straße und Schiene.

Im Park der vielen Geräusche

Von Markus Gerhold

 

Und plötzlich ist es, als ob der Güterzug direkt durch meinen Kopf fahren würde. Ins rechte Ohr rein, zum linken wieder raus. Alle paar Minuten geht das so. Die vorbeifahrenden Autos kann ich vielleicht noch ausblenden - so viele sind es nachts um 1 Uhr nicht mehr -, bei den Lastwagen ist es schon schwieriger und bei den Zügen unmöglich. Ich liege in einem Zelt mitten in Linz, im Stadtgarten; fünf Meter sind es bis zur Bundesstraße 42 und nur 20 Meter bis zur Bahnstrecke, die am rechten Rheinufer entlang über Hunderte Kilometer und Hunderte Gemeinden führt.

 

Mit meinen drei Kollegen habe ich mir die Aufgabe gestellt, eine Nacht den Lärm am eigenen Leib zu erfahren - den Geräuschpegel, den die Menschen in Linz tagtäglich erdulden müssen. Die Anlieger, die unmittelbar an der Bahnschiene leben, können ihren Fernseher kaum verstehen, berichtet eine Frau. Gemütlich auf dem Balkon mit Blick auf den Fluss sitzen, ist nicht möglich, denn der Verkehr hat seinen konstanten Klangteppich ausgerollt. [mehr]

 

Mehr zum Thema gibt es auch in unserem Blog und zwar hier und hier.