Station 18: Wahlmobil zu Besuch im Atomkraftwerk

RWE hält an Mülheim-Kärlich als Kraftswerks-Standort fest

Wahlmobil im Schatten des Kühlturms.
Wahlmobil im Schatten des Kühlturms.

Von Denise Bergfeld

 

Das Gelände, auf dem das Atomkraftwerk in Mülheim-Kärlich steht bleibt Kraftwerksstandort - auch nachdem die stillgelegte Anlage abgebaut worden ist. Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion über den künftigen Umgang mit Atomenergie hat das Wahlmobil das Atomkraftwerk besucht und mit den Verantwortlichen gesprochen.


Walter Hackel, Leiter des Kraftwerks, und Dagmar Butz, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, gaben Auskunft über die Stromversorgung der Zukunft aus Sicht des Energieriesen RWE: „Über die bekannten Techniken hinaus hat RWE nichts in der Schublade", sagte Butz. Der Konzern setzt vor allem auf CO2-freie Technologien.


Dass der Betreiber schon konkrete Pläne hat, wie das Gelände in Mülheim-Kärlich künftig genutzt wird, bestreitet die RWE. Theoretisch sei es auch für ein Kohlekraftwerk geeignet. Und - rein spekulativ - sollte die Politik den beschlossenen Atomausstieg rückgängig machen, könnte auch über ein neues Atomkraftwerk nachgedacht werden. Der alte Komplex muss zunächst komplett abgerissen werden, was noch Jahre in Anspruch nehmen wird.


Vielen Anwohnern bereitet der Gedanke an ein neues Kraftwerk Unbehagen. Sie äußerten im Gespräch vor Ort Bedenken vor gesundheitlichen Schäden, sollte irgendwann eine neue Anlage in Mülheim-Kärlich ans Netz gehen.

Kraftwerksleiter Walter Hackel spricht über Atomstrom

Während eine Studie über den Neubau von Atommeilern die CDU derzeit in arge Erklärungsnöte bringt, wird in Mühlheim-Kärlich gerade ein komplettes Kraftwerk entsorgt. Drei Milliarden Euro investierte die RWE in den 70er-Jahren in den Neubau der Anlage. Betrieben wurde sie gerade mal 13 Monate. Dann sorgten formale Mängel für die endgültige Stilllegung. Seit Sommer 2004 wird das Kernkraftwerk zurückgebaut. Kraftwerksleiter Walter Hackel sprach mit dem Wahlmobil über die Zukunft des Standortes und die Vorteile/Nachteile von Atomstrom.

So denken die Bewohner in der Nachbarschaft des Meilers über Atomstrom:

Öko oder Atom? Auch beim Thema Strom hat der Verbraucher die Wahl.

Erschreckend inkonsequent

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Die Nachfrage regelt den Markt. So funktioniert das mit den Eiern von Hühnern aus Käfighaltung, den Tomaten aus Spaniens Gewächshäusern oder auch mit Pelzmänteln, über die wir uns so fürchterlich aufregen können. Dabei wäre die Lösung so einfach: Was nicht gekauft wird, ist schnell für den Produzenten uninteressant und verschwindet vom Markt. So ähnlich ist das auch beim Strom. Jeder Verbraucher kann frei entscheiden, ob er seinen Strom aus Atommeilern oder von Windrädern beziehen will... [mehr]