Es kribbelt jetzt

Moritz Meyer
Moritz Meyer

Wir packen unsere Sachen und sind raus mein Kind, das Wahlmobil geht auf die Reise und hat Rückenwind. (frei nach Thomas D)

 

Es war irgendwann Ende Juli, als die Nerven blank lagen. An zwei Tagen hatten die Volos mit allen Frauen und Männern am Wahlmobil gearbeitet, bis die Köpfe leer gedreht waren. Und was war der Stand der Dinge: Wir hatten kein Auto. Dafür aber eine überbordende Themensammlung, die eine Zeitung ein ganzes Jahr gefüllt hätte. Und einen Plan, was dieses Wahlmobil mal werden sollte, hatte irgendwie immer noch keiner. Zu diesem Zeitpunkt sehnte wohl jeder von uns nur noch den 28. September herbei, auf dass dieser ganze Quark namens Bundestagswahl endlich hinter uns liegen möge.

 

Und jetzt? Am Montag geht das Mobil an den Start und bei jedem von uns kribbelt es. Es ist ein Abenteuer, auf dass wir uns einlassen und wir sind gespannt, was am Ende heraus kommen wird. Dass zwei völlig verschiedene Medienhäuser in dieser Form zusammenarbeiten, hat es jedenfalls noch nicht gegeben. Sagen wir jetzt mal. So!

 

Damit wir soweit kommen konnten, war einfach mal durchlüften angesagt. Schließlich sollte das Wahlmobil das sein, was wir jungen Leute uns in naiver Unerfahrenheit eigentlich immer unter Journalismus vorgestellt haben: Raus fahren, Themen vor Ort recherchieren und dabei mit den Menschen sprechen, die es wirklich angeht. Und wo waren wir stattdessen hingekommen? Afghanistan! Steuern! Wirtschaftskrise! Erstwähler! Nichtwähler! Rechtswähler! Rente! Vergangenheit! Zukunft! Und am Ende die ganze Welt! Irgendwie hatten wir unser Ziel aus den Augen verloren: Auf eine lockere, kreative und neue Weise an ein kompliziertes und schwieriges Thema heranzugehen.

 

Es war dann unser Deskchef Manfred Ruch, der uns wieder auf den Boden zurückholte: "Ich will gar nicht jeden Tag was von euch im Blatt haben!" Endlich sagt's mal einer. Nachdem so der Druck von uns genommen war, ging's auf einmal voran. Und mit ein bisschen Hilfe unserer Chefredakteure Christian Lindner und Joachim Türk stand auf einmal auch ein schicker Bulli vor unserer Tür.

 

Stand heute: Es ist noch längst nicht alles druckreif und sendefertig. Hinter den Kulissen arbeiten alle 19 Volos weiter an ihren Themen. Und wenn was fertig wird, lest ihr es hier auf dieser Seite. Aber das Mobil rollt jetzt über die Straßen! Und wenn ein Tag mal nicht so endet, wie er geplant war: Umso besser.

 

 

Wir betreten neue Wege, die wir noch nicht hatten,
Und nehmen euch mit 'n Stück in unserem Windschatten.

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Kommentare: 9
  • #1

    Nannuk (Samstag, 29 August 2009 00:14)

    Gratulation ihr WahlMobilen Volos der RZ. Dann lasst mal rollen und zeigt uns was wir wollen, denken und wählen. Allein von Friesenhagen bis Kaub sind fast 200 km Rheinland-Pfalz, dann mal ran. Ich freu mich auf die Neue Deutsche Welle der RZ.

  • #2

    Regina Theunissen (Samstag, 29 August 2009 00:38)

    Bin froh, dass es bis hierhin geschafft ist und es endlich losgehen bzw. -fahren kann.
    Ich drück' Euch alle Daumen.

  • #3

    Christian Lindner (Samstag, 29 August 2009 09:42)

    Ich bin tief beeindruckt: Euer Konzept, die Beherrschung der Technik, Eure Site, die vorbidliche mediale Vernetzung, Euer Spirit: So geht Crossmedia. So gleiten wir in die Zukunft. Keep on rolling!

    Euer Chefredakteur

  • #4

    Bubach (Samstag, 29 August 2009 15:22)

    Endlich ein Wahl-Blog. Dann legt mal vor. Und wenn Ihr nachmittags vor Ort kommt, versuche ich auch mal bei Euch vorbeizuschauen. 1 Stunde weniger Bruttosozialprodukt macht die Maus nicht fetter -
    von jeder Mark mehr bleibt sowieso nur die Hälfte netto

  • #5

    Moritz Meyer (Samstag, 29 August 2009 17:50)

    Schau an, ein alter Bekannter vom Mainzer Wahlblog. Das hätte mich aber auch gewundert, wenn sie nicht den Weg zu uns gefunden hätten, Bubach. Jetzt fehlt nur noch Keulenkalle und wir haben die alte Riege schon wieder beisammen ;)

  • #6

    Karl Keule (Sonntag, 30 August 2009 12:55)

    Moin ihr wahlmobilverseuchten Gemeindemitglieder,
    habe gehört ich wurde schon gesucht, da bin ich. Für euer Wahlmobil wünsche ich euch hausmeisterliches Glück, da haben euch die Herren Chefredakteure ja ein schnittiges Teil vor die Tür gestellt. Also auf, fahrt los in die Gemeinde, vielleicht sehe ich euch ja auch mal persönlich. Na und das @bubach wieder dabei ist war doch klar.

    Bis dann noch einen hausmeisterlichen Sonntag
    Karl Keule
    "KeulenKalle"

  • #7

    Christoph M. (Montag, 31 August 2009 00:03)

    Tolles Projekt und klasse Seite -
    weiterhin gutes Gelingen!

  • #8

    Bubach@web.de (Montag, 31 August 2009 14:21)

    Hallo Moritz und Karl,

    schön wieder Euch zu lesen. Ich hoffe bald auch nicht nur Grußworte. Im übrigen werde ich wohl etwas weniger schreiben als "damals" - hab' die nächsten Wochen 120 Prozent Arbeit. Dennoch bin ich diese Woche wohl auf einer Grünenveranstaltung (nix Thema Energie sondern Finanzen; die Grünen schicken sich ja an, auch in der Finanz- und Wirtschaftspolitik kompetenter als die andern zu werden ...)

  • #9

    mr. x (Freitag, 04 September 2009 12:19)

    Liebe Volontäre der Rhein-Zeitung und von RPR1,
    nach den etwas kritischeren Tönen zu einem Eurer Blogs ist es wohl angebracht, auch mal ein deutliches Wort des Lobes und der Ermunterung auszusprechen: Mit Eurem Wahlmobil hat Euch Eure Chefredaktion ein tolles Projekt zur Bundestagswahl ermöglicht. Ihr könnt unglaubliche Chancen wahrnehmen, neue Formen der Berichterstattung austesten, seht bei der Arbeit aber auch die Risiken für den Journalismus im Zeitalter des Internet und der jederzeit frei verfügbaren Informationen und Desinformationen.
    Ich wünsche Euch jedenfalls viel Spaß und Erfolg bei der Arbeit. Seid kreativ, seid schräg, habt Spaß dabei - aber bleibt immer objektiv und informiert als neutrale Berichterstatter. Vor allem: Macht Euch nicht gemein mit dem Objekt der Berichterstattung, scheut klare Worte ebensowenig wie einen klaren Standpunkt in meinungsbildenden Formaten. Eure Leser werden es Euch danken!
    Euer mr. x