Wahlausgang ist Sache der Planeten

Wahlprognosen können schon mal danebenliegen. Doch warum überhaupt daran halten, wenn man in die Zukunft blicken kann? Astrologin Kerstin Schillo erklärt, wie die Sterne für die Politiker stehen.

Kersin Schillo deutet die Planeten. Foto: Eschenauer
Kersin Schillo deutet die Planeten. Foto: Eschenauer

Von Markus Eschenauer

 

Keine Kristallkugel, keine magischen Karten, auch kein Teleskop, um in die Sterne zu blicken: Kerstin Schillo gibt Zahlen und Orte in ihren Laptop ein. Es dauert nur Sekunden, dann erscheint ein bunter Kreis mit rätselhaften Symbolen drum herum auf dem Bildschirm. Die 39-Jährige durchschaut die kryptischen Zeichen aber sofort: „Die Wahlbeteiligung wird dieses mal sehr gering ausfallen. Und 2010 oder 2011 gibt es bereits Neuwahlen", prognostiziert sie.

 

Kerstin Schillo ist Astrologin. Begriffe wie Wahrsagerin oder Hellseherin mag sie nicht. Zumal ihre Ausbildung, in der sie Horoskope auch ohne Technik zu erstellen lernte, zweieinhalb Jahre dauerte. Dass es auf diesem durchaus umstrittenen Gebiet viele schwarze Schafe gibt, die in keinem Astrologenverband sind, weiß sie jedoch.

 

Drei Dingen wollen die Menschen in der Regel von der Astrologin wissen: Wie geht es weiter in Sachen Beruf, Liebe, Gesundheit. Dafür braucht Schillo lediglich Geburtstag, -ort und, ganz wichtig, die Geburtszeit. Denn die Planeten wandern von Stunde zu Stunde weiter durch die zwölf "Häuser", die für Aspekte wie Arbeit, Partnerschaft oder das eigene "Ich" stehen. Solch ein klassisches Geburtshoroskop funktioniert auch für Deutschland nach der Bundestagswahl: 3. Oktober 1990 (Wiedervereinigung), Mitternacht, Berlin; außerdem: 27. September 2009 (Wahltag), 18 Uhr (Schließung der Wahllokale), ebenfalls Berlin.

 

Kerstin Schillo vergleicht die beiden Horoskop miteinander und erfährt so, dass die Wirtschaftskrise noch weiter gehen wird.
Schuld daran ist einer, der offiziell gar kein Planet unseres Sonnensystems mehr ist. Doch Plutos Bedeutung in der Astrologie ist enorm. Er ist der Zerstörer, und damit verantwortlich für die momentane Wirtschaftslage. Auch nach der Wahl wird Pluto aktiv: Er trennt, damit etwas Neues entstehen kann. „Es wird sehr schwierig, eine Koalition zu bilden", sagt Schillo. Deshalb deute alles darauf hin, dass diese ziemlich schnell wieder zerbricht. Angela Merkel bleibt zwar Kanzlerin, ihre Planeten stehen gar nicht schlecht („Die Sonne steht im Krebs"), doch sobald etwas schief geht, wird die CDU-Politikerin zum Sündebock gemacht, prophezeit die Astrologin.

 

Aszendenten, Aspekte, harmonische oder disharmonische Linien sagen auch vieles über die Parteien aus. Während SPD, CDU ganz gut allein zurecht kommen, braucht die FDP immer einen Partner. Das trifft zwar auch auf die Grünen zu, doch die haben ein gleichschenkliges Dreieck in ihrem Horoskop - eine sehr seltener „Glücksbringer". Da kann ja nichts mehr schiefgehen. Für die Linke ist Stimmenzuwachs garantiert. Zur Piratenpartei kann Schillo nichts prognostizieren. Sie habe sich damit noch nicht beschäftigt. „Viele Astrologen sehen darin aber bereits den aufgehenden Stern am Politik-Himmel", so die 39-Jährige.



 

Doch ganz egal, was die Planeten Parteien und Wählern voraussagen, jeder Mensch hat einen freien Willen, betont Schillo und von dem kann (und sollte) er bei der Wahl Gebrauch machen. Wenn es allerdings um die Verlässlichkeit klassischer Umfragen der Meinungsforscher geht, hat Astrologin Kerstin Schillo eine ganz klare Meinung: „Im Zweifelsfall glaube ich immer das, was die Planeten mir voraussagen.

   


IVWPixel Zählpixel