Leben mit und von der Mobilität
Zahlreiche Berufspendler eilen in Montabaur zu den Zügen. Umsonst! Der ICE ist unpünktlich. Warten ist angesagt. Gut, dass es einen Kiosk gibt.
von Moritz Meyer
Wenn ein Zug zu spät kommt, dann freuen sich Gabriele und Volker Meyer. Denn dann wird die Pendlerroutine aus Ankommen - raus aus dem Auto - rein in den Zug - Wegfahren am ICE-Park in Montabaur durchbrochen. Und anstatt sich auf dem zugigen Bahnsteig die Beine in den Bauch zu stehen, kommen viele der Reisenden in den Kiosk des Ehepaars, nutzen die Zeit für einen Kaffee, ein zweites Frühstück oder stöbern in den Zeitschriften. Jede Verspätung bringt ein paar Euro mehr in die Kasse des Ladens, der zwar immer von 5 bis 20 Uhr auf hat, aber die Hälfte seines Umsatzes in den ersten vier Stunden machen muss. Bleiben die Pendler aus, kann der kleine Kiosk nicht überleben. Kein Wunder, dass die Wirtschaftskrise den Familienbetrieb hart trifft.