"Wählengehen ist Bürgerpflicht"

Das Wahlmobil unserer Zeitung und von RPR1 machte Station in Bad Münster am Stein- Ebernburg. Foto: Maximilian Eckhardt
Das Wahlmobil unserer Zeitung und von RPR1 machte Station in Bad Münster am Stein- Ebernburg. Foto: Maximilian Eckhardt

Viele junge Menschen interessieren sich nicht für Politik. Am 27. September wählen zu gehen, das kommt für sie nicht infrage. Ist das bei Senioren genauso?

von Daniel Weber & Maximilian Eckhardt

Viele Senioren sehen jeden Bürger in der Pflicht, am 27. September wählen zu gehen. Das hat eine Umfrage im Kurpark von Bad Münster am Stein-Ebernburg ergeben. Im Zentrum der Verbandsgemeinde mit dem höchsten Durchschnittsalter in Rheinland-Pfalz machte das Wahlmobil unserer Zeitung und von RPR 1 gestern Station.

Auch wenn viele Ältere mit der gegenwärtigen Politik unzufrieden sind, wollen sie bei der kommenden Wahl ihr Kreuz setzen. Eine von ihnen ist Paula Mellmann. Die 85-Jährige sagt: "Ich sehe es als meine Pflicht, wählen zu gehen." Das sieht Gerd Bernardi (68) ähnlich: "Seit meinem 21. Lebensjahr stimme ich stets für dieselbe Partei." Und das soll sich bei der Bundestagswahl nicht ändern. Offenbar steht die ältere Wählerschaft für Parteitreue, wie auch das Beispiel von Helmut Brand zeigt. Der 63-Jährige gibt seit 45 Jahren derselben Partei seine Stimme. Obwohl Horst Schäfer mit der Politik nicht mehr hundertprozentig zufrieden ist, will er am 27. September wählen gehen. "Es wird viel versprochen, aber nur wenig gehalten", klagt der 78-Jährige. Er fordert von der neuen Regierung, dass sie sich um die Arbeitslosigkeit kümmert und bessere Bildungsmöglichkeiten für die Jugend schafft.

Demgegenüber hat Annemarie Fuhrmann die Probleme ihrer eigenen Generation im Blick. Die 69-Jährige beklagt: "Viele müssen mit einer Mini-Rente auskommen. Das muss sich ändern." Eine höhere Rente fordert auch Paula Mellmann: "Wir möchten, dass es uns gut geht." Dass auch die heute junge Generation im Alter keine Geldsorgen hat, das wünscht sich Gerd Bernardi.

Eher unrealistisch erscheint, was Rentner Helmut Schumann fordert: "Man sollte die Zahl der Bundesländer halbieren." Und Hubert Peter (71) schlägt vor, das Mehrheitswahlrecht bei der Bundestagswahl einzuführen: "Wer die meisten Stimmen hat, muss auch regieren können. Eine Partei, die nur wenige Stimmen bekommt, soll nicht darüber entscheiden, wer regiert."

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